Text, Ariane Hackstein, Ausstellungseröffnung 2009
Die Fotografien auf transparenter Folie hängen in der Glasfassade der Neuen Galerie. Was wie eine Doppelbelichtung erscheint ist auf experimentellem Wege entstanden.
… Die Motive durchdringen und mischen sich, Formen und Linien lösen ihre eindeutige Lesbarkeit auf und werden abstrakt. Einem Röntgenbild ähnlich, scheint hier der Blick ins Innere von Menschen möglich. Ihre Gefühle, seelisches Erleben, nur schwer Beschreibbares werden anschaulich und erahnbar.
( siehe “Innen sind meine Augen Fenster” etc )
… Wer beachtet schon die Beschaffenheit eines banalen Tetrapackbodens? Die formale Schönheit des Alltäglichen wird in den Objektkästen zur Anschauung gebracht.
… wie eine Kostbarkeit konserviert. Auf Augenhöhe und wie unter die Lupe genommen sehen wir zarte Linien, Farbspuren, undefinierbare Flächen, die wie Miniaturlandschaften anmuten.
( siehe Konservierung )
… der morbide Charakter der filigran gebrochenen Bildflächen hat eine geradezu poetische Ausstrahlung.
( siehe “Tapisserie” )
Cornelia Griess arbeitet mit Wachs und Wärme, statt Farbe und Leinwand benutzt sie funktionales Alltagsmaterial und eröffnet
damit neue Ansichten von vertraut geglaubten Stoffen.